Ein Bericht zum Jahreshauptlehrgang der Deutschen Iaido Vereinigung,
28.06. bis 30.06. in Elmshorn
Es war das Wochenende des Achtelfinales der Fußball-EM. In Elmshorn aber ordnete sich König Fußball der Einheit aus Geist, Schwert und Körper unter. Denn mehr als 2x 11 Iaidoka aus ganz Norddeutschland trafen sich zum Jahreshauptlehrgang im Elmshorner Dojo. Eine Teilnehmerin war sogar extra aus dem tiefsten Süden des Landes angereist.
Drei Stunden Trainingseinheit am Freitag vermittelten die Seitei-Iai-Formen Ushiro und Ganmenate.
Die höheren Dan-Graduierten befassten sich unter der Anleitung von Karl-Heinz-Lübcke-Sensei mit dem Thema Ki-Ken-Tai-Ichi. „Seid ruhig wie der See. Bis der Gedanke zum Handeln nicht mehr zurückzuhalten ist.“ Dass bei aller Technik vor allem der Geist das Entscheidende ist, verdeutlichte er später allen: „Fühlt Euch in das Schwert ein! So in etwa, als wenn Ihr verliebt wäret. So ein intensives Einfühlen solltet Ihr entwickeln. Nicht der Körper bestimmt die Bewegung, sondern der Geist.“
Am Samstag wurden an Stationen verschiedene Formen der Seitei-Iai und der Ōmori Ryū behandelt. Die Sensei Klaus-Dieter Schultz, Norbert Rübenkamp und Christian Haarmann vermittelten detailliert Kesagiri, Seichūtō, Sanpōgiri, Inyōshintai und Gyakutō.
Manche Form verlangte den Iaidoka viel Kraft und Konzentration ab. Aber sie konnten so eine wertvolle Erfahrung machen: Sie kamen an die eigenen Grenzen und konnten sie auch überschreiten.
Die Stimmung war großartig. „Ich finde es echt toll hier!“, sagte einer der jüngsten Teilnehmer begeistert. Einer der älteren fügte hinzu: „Meine Erwartungen wurden voll erfüllt! Die Gemeinschaft, gefordert zu werden, neue Kata zu lernen, all das hat mir gut gefallen. Ich hätte höchstens gern noch ein paar mehr Partnerübungen gehabt.“
Der Sonntag stand ganz unter dem Zeichen der Prüfungen. 11 Iaidoka hatten sich intensiv auf diesen Moment vorbereitet. Aufgeregt, mit Begeisterung, aber auch fokussiert und ganz bei der Sache präsentierten sie dem Prüfungsgremium ihre Formen. Dieses hatte sich zuvor augenzwinkernd als „gnadenlos, aber mit großem Herz“ selbst beschrieben. Alle 11 haben ihre Prüfung bestanden!
Die Embu der Prüfer zeigte, was in Zukunft auf die frisch Graduierten noch so alles zukommen wird und beendete ein rundum gelungenes und erfüllendes Wochenende.
Ein großes Dankeschön für die tolle Organisation vor Ort geht an Harald Herrmann-Trentepohl und sein Dojoteam in Elmshorn.
Matthias Lage, Hakushinkai Mölln