Oshogatsu, das japanische Neujahr. Dieses wird in Japan, anders als in Europa, ruhiger und im Kreis der Familie und Freunde gefeiert. Mit diesem Geist trafen sich an diesem Wochenende 24 Iaidoka unterschiedlichster Ränge und Altersstufen in Elmshorn. Und sofort fühlte man sich wieder wohl beim ersten Zusammentreffen vor dem Übungsraum wieder. Es wurde sich herzlich begrüßt und viel über die vergangenen Monate gesprochen.

Das Training begann mit einer kleinen Aufwärm- und Dehnungsübung, die von Christian geleitet wurde. Anschließend führte uns Norbert durch mehrere Suburi-Übungen. Hierbei wurde besonders Wert darauf gelegt, dass die Bewegungen zwar locker, aber trotzdem präzise und mit deutlichem Teno-Uchi ausgeführt wurden.

Die am Samstag noch große Gruppe von wurde anschließend aufgeteilt: alle Danträger ab dem zweiten Dan gingen mit Karl-Heinz-Sensei in den Tanzsaal, um hier zu trainieren. Auch dieses Training soll, wie mir später gesagt wurde, sehr intensiv gewesen sein.

Wir begannen mit Kesagiri und Sanpogiri. Die Formen wurden zuerst Schritt für Schritt erklärt und in ihren Einzelteilen geübt. Anschließend wurden sie zusammengesetzt und auch als Partnerübung durchgespielt. Hierbei zeigte sich, auch über das ganze Wochenende: das Wort „Spielen“ ist hier wichtig, denn man muss auch mal ein wenig mit den Abständen, sowohl zeitlich als auch physisch, spielen, damit die Form wirklich funktioniert. Am Ende jeder Form wurde diese schließlich mit dem Iaito geübt, wobei Norbert und Klaus-Dieter immer wieder hilfreiche Tipps und Verbesserungen gaben und uns mehr als nur ein Mal je Form wieder in die Mitte riefen um uns auf das ein oder andere Detail hinzuweisen.

In einer kurzen Pause wurden nun die Energie- und Wasservorräte wieder etwas aufgefrischt. Danach folgte ein Wechsel der Schule zur Omori-Ryu, aus der die Form Inyoshintai geübt wurde. Diese und die danach folgende Form Yamaoroshi aus der Hasegawa-Ryu forderten uns, und vor allem unseren Beinen und Knien, einiges ab. In der nachfolgenden Pause war es erstaunlich leise im Pausenraum, da dieser Block doch deutlich der anstrengendste Teil war.

Zum Tagesabschluss gab es im dritten Teil noch zwei Stehformen aus der Okuden: Shinobu und Yukichigai. Hier war gerade bei Yukichigai die Handhabung der Saya bei der Drehung wichtig, damit es nicht zu Schäden an der Saya kam, während bei Shinobu die Herausforderung darin bestand, die Form so leise wie möglich auszuführen und dennoch alle wichtigen Punkte zu beachten.

Der Tenor des Tages war: Bleibt in der Form, lasst Euch nicht ablenken.

Der Abend klang dann mit einem gemütlichem Beisammensein unten im Restaurant aus.

Der zweite Tag begann etwas früher, aber wieder wie am Tag zuvor mit einigen Lockerungs- und Dehnungsübungen. An manchen Gesichtern konnte man die Anstrengung des gestrigen Tages ablesen.
Heute standen in der ersten Hälfte die Formen Takiotoshi und Rentatsu auf dem Plan, die auch wieder ausgiebig als Partnerübungen geübt wurden. Die Gruppe war heute deutlich kleiner als gestern, wir waren 15 „Schüler“ und die beiden Senseis Klaus-Dieter und Norbert und wir trainierten in einer Gruppe. Die Pause wurde entsprechend kurz gehalten, um im Anschluss mit der „Laufübung“ Sodesurigaeshi weiterzumachen. Ganz besonderes Augenmerk wurde auf die Schwertkontrolle gelegt: Während man sich durch die Gruppe der Iaidoka drückte, um auf den (vorgestellten) Gegner zuzustürmen, sollte man keinem an der Seite das Bokken an den Kopf schlagen.

Als letzte Form übten wir noch die Form Ukenagashi aus den Okuden-Formen. Es war etwas gewöhnungsbedürftig zur Seite zu „stolpern“ und dabei eine Abwehrhaltung einzunehmen. Am Ende blieb noch etwas Zeit übrig, die wir frei nutzen konnten, um drei der vier heute geübten Formen (ohne Sodesurigaeshi) nochmal zu üben.

Nachdem wir die Schwerter abgegrüßt und uns bei den Senseis bedankt hatten, richteten wir das Dojo wieder so her, wie es vorher war. Hier möchten wir Elmshorner uns auch gerne bei allen helfenden Händen bedanken, die fleißig dabei geholfen haben die Matten schnell und richtig ausgerichtet zurückzulegen.

Wir freuen und alle auf ein Wiedersehen bei möglichst voller Gesundheit in Mölln.
Christoph Poll, Elmshorn